Humbaur baut „Backmobil“
„Humbaur macht’s möglich“, lautet der Slogan des Anhängerherstellers in Gersthofen. Und tatsächlich scheint für die Techniker des Unternehmens keine Herausforderung zu groß. So erreichte sie auch eine ganz besondere Anfrage des Vereins „einsmehr“ aus Augsburg. Der Wunsch: Ein Anhänger als mobiler Backofen.
„einsmehr“ ist ein Verein, der sich für Menschen mit der Besonderheit Trisomie 21 einsetzt, auch bekannt als Downsyndrom. Der Name bezieht sich dabei auf das zusätzliche X-Chromosom, mit dem Menschen mit Down-Syndrom auf die Welt kommen. Je nach Ausprägung kann dies mit kleineren oder größeren körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen verbunden sein. Der Verein setzt sich daher seit nunmehr 20 Jahren dafür ein, diese Personen zu unterstützen und ihnen beispielsweise einen Weg ins Berufsleben zu ebnen.
Ein neues Projekt bietet den zumeist jungen Menschen im Kindes- und Jugendalter eine Möglichkeit, sich in der Ausübung diverser Tätigkeiten zu üben und zugleich Sichtbarkeit in der Gesellschaft zu schaffen. Geplant ist, mit einem Backmobil bei lokalen Veranstaltungen teilzunehmen und öffentlich Flammkuchen – womöglich in einiger Zeit auch anderes Gebäck – herzustellen. Die Bereitschaft zur Teilnahme war groß, fehlte nur eines: Das Backmobil.
Die Lösung fanden Stefan Schweizer und Jochen Mack vom Verein „einsmehr“ beim Gersthofener Anhängerhersteller Humbaur. Die Technikabteilung für Sonderbauanhänger ist darauf spezialisiert, für jede Anfrage eine geeignete Lösung anzubieten. So entstand in der Vergangenheit beispielsweise ein Anhänger für das THW, der unter anderem mit einem Fahnenmast, speziell stabilen Zurrschienen und wasserdichtem Boden ausgestattet sein musste.
Die besondere Herausforderung im Backmobil bestand hingegen darin, die gesamte gewünschte Ausstattung im Anhänger unterzubringen: Zwei Kühlschränke, eine Waschstation, mehrere Ablageboxen und vor allem der große Holzofen durften nicht fehlen. Dabei mussten die Humbaur-Techniker sowohl dafür sorgen, dass alle Komponenten im Anhänger Platz finden, als auch darauf achten, dass dieser zu allen Seiten angemessen belastet wird und die Zusammenstellung zugleich ein sinnvolles Arrangement ergibt – schließlich muss beim Einsatz des Backmobils jeder Handgriff sitzen. Insgesamt durfte außerdem das zulässige Gesamtgewicht von 2,5 t nicht überschritten werden.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Der beeindruckende Holzofen bildet das Herz des Backmobils. Sein glänzender Kamin ragt aus dem Dach des Kofferanhängers, in dessen hinteren Teil sich die beiden Kühlschränke, einer links, einer rechts befinden und so für eine gleichmäßige Gewichtsverteilung sorgen. Ringsum dienen Ablageboxen als Arbeitsfläche mit extra viel Stauraum für Backutensilien.
Inzwischen konnte der Anhänger den Initiatoren des Projektes übergeben und im Rahmen eines ersten Probebackens eingeweiht werden – mit vollem Erfolg!